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Für Manfred Hinterreiter begann die Beziehung zum Rallyesport wie bei vielen anderen Mühlviertlern, die eine Schwäche für Zeitenjagden im Sideways-Modus haben, mit der Jänner-Rallye. Er erlebte neben vielen anderen internationalen und nationalen Größen ihres Fachs die Künste eines gewissen Sepp Haider, der zuerst einen Opel Ascona und danach einen Opel Manta (beide heckgetrieben) zu speedmäßigen Höchstleistungen trieb. Nicht ohne dabei eine Menge Schnee, Sand und anderes Treibgut sehenswert aufzuwirbeln. Man kann durchaus sagen, daß Sepp Haider, seines Zeichens deutscher Rallye-Meister von 1989 und ebenso Gesamtsieger der Neuseeland-Rallye, dem im Teenager-Alter befindlichen Manfred Hinterreiter Einiges an Inspirationen für seine spätere Rallye-Laufbahn lieferte. Von der Lehrzeit des Schwertbergers (natürlich auf dem Kfz-technischen Sektor) bis zu dessen Einstieg ins aktive Rallye-Geschehen sollte es aber noch ein langer Weg sein. Was Manfred Hinterreiter aber damals schon wußte: Daß der Mercedes 190 „sein“ Auto sein würde. In Sachen Styling in seiner Wagenklasse für den jungen Manfred das Nonplusultra schlechthin.

 

Für Manfred Hinterreiter, den Spätberufenen als aktiver Rallyesportler, erfolgte der Einstieg in sein nunmehr liebstes Hobby auf Raten, aber dann ging es Schlag auf Schlag: Um 2005 herum wurde er auf ein günstig zu erstehendes Exemplar eines Mercedes 190 aufmerksam. Noch dazu in der besonders attraktiven Sportversion „2,3 E 16V“ mit Vierventil-Zylinderkopf von Cosworth. Kurz darauf folgte er dem Ruf seines Kumpels Niki Glisic, doch bei seinem legendären Fun-Event, der WANGGO Rallye Drift-Challenge, als Fahrer eines Vorauswagens mitzumachen. Manfred Hinterreiter ließ sich die Hetz nicht entgehen und war live aktiv dabei. Der Mercedes, damals noch ohne Rallye-Trimm, mußte wohl so Einiges wegstecken, aber die Kür in Form einiger sehenswerter Drifteinlagen blieb nicht aus. Genauso wie bald der Entschluß Manfreds folgte: Wenn schon Quertreiben, dann gleich richtig.

 

Was wenig später folgte, war eine Teilnahme bei der damaligen Mühlviertel-Rallye (2007), mit einem Mercedes 190, der immer noch bloß mit dem Nötigsten ausgestattet war, was man zum Rallyefahren brauchte. Daran sollte sich auch so schnell nichts Grundlegendes ändern, aber Manfred Hinterreiter fand schnell den Dreh heraus, wie man für das Auto standesgemäße Platzierungen schafft. Das hinsichtlich seiner Gesamtplatzierung bislang beste Ergebnis gelang Manfred bereits bei der Mühlviertel-Rallye 2009, als er mit seiner damaligen Partnerin Claudia auf den 8. Gesamtrang gefahren ist. In seiner für ihn typischen bescheidenen Haltung kommentiert der nunmehrige Logistik-Mitarbeiter das damals Geschehene – im Gegensatz zu seinem Fahrstil – auf völlig unspektakuläre, trockene Weise: „Wir ham halt die richtigen Reifen gehabt, und es hat halt einfach ois paßt…“. Daß hinter ihm unter Anderem ein ehemaliger Staatsmeister der Historischen gelandet ist, ist dem gemütlichen Schwertberger kaum eine Erwähnung wert. Understatement pur, kann man sagen.

 

Im krassen Gegensatz dazu stehen seine Drifteinlagen, die auf sommerlich griffigem Asphalt wie auf lupenreinen Schneefahrbahnen für jeden Rallye-Besucher ein Hochgenuß sind. Top-Klassen-Platzierungen, vor Allem bei der Jänner-Rallye und anderen ausgesuchten Events, gehörten mittlerweile zur Routine für Manfred Hinterreiter und seine jeweiligen Copiloten. Stilvolle Auftritte, bei denen sich auch die Ergebnisse sehen lassen können? Wer kann, der kann.

 

Das hat auch Christian Tinschert früh genug erkannt: Ein persönlicher Freund aus der Jugendzeit von Manfred Hinterreiter, von dessen Hilfe er sehr viel profitieren konnte. Zunächst im Vermitteln von Sponsoren-Kontakten sehr engagiert, äußerte der Dienststellenleiter einer Bank recht bald den Wunsch, einmal auf der Seite des Beifahrersitzes des Mercedes eine gemeinsame Rallye mit Manfred zu unternehmen. Gesagt – getan: Bei der Schneerosen-Rallye 2014 erlebte die nunmehr auch sportliche Partnerschaft zwischen Manfred Hinterreiter und Christian Tinschert ihre Premiere. Die angesichts der Umstände als durchaus sehr erfolgreich betrachtet werden konnte, denn sowohl der Gasseil-Mechanismus als auch die Zündung bereiteten einige Schwierigkeiten. Damit war der 17. Gesamtrang durchaus eine gelungene Ausbeute. Christian fand großes Gefallen an seinem neuen Freizeit-Job, und weil ohnehin gerade der Posten des Copiloten frei geworden war, entschlossen sich Manfred und er, weiterhin auch in diesem Bereich gemeinsame Sache zu machen. Eine Zusammenarbeit, die bis zum heutigen Tag gepflegt wird.

 

Im Lauf der Jahre keimte bei Manfred Hinterreiter, der alle seine Rallyes mit dem Modell Mercedes 190 2,3 E 16V bestritten hat, der Wunsch auf, sich in technischer Hinsicht weiter zu entwickeln. Natürlich auch mit dem Hintergedanken, in der Gesamtwertung möglichst weit vorne mitmischen zu können und dabei, wo es möglich ist, auch mit einigen Neuerscheinungen unter den Rallyefahrzeugen schritthalten zu können. Aus der anfänglichen PS-Leistung des Motors von etwa deren 190 wurden bald beinahe 300 PS, und auch in Sachen Getriebe und Kraftübertragung (Hinterachsübersetzung und Ähnliches) wurden einige Modifikationen vorgenommen. Wie es bei derartigen Experimenten allerdings gelegentlich der Fall ist: Es stellten sich etliche Störungen im praktischen Betrieb ein, die zu häufigen Ausfällen führten. Dennoch ist Manfred, der nunmehr in der Austrian Rallye Trophy, der „Elite“-Kategorie der Austrian Rallye Challenge, unterwegs ist, davon überzeugt, auf dem richtigen Weg zu sein. Die letzte Ausbaustufe wurde mit dem Einbau eines sequentiellen Getriebes getätigt.

 

Das Motto „Alles wird gut“ wird von Manfred Hinterreiter weiter eifrig gehegt. Manfred, der seinen Rallye-Einstieg ohne motorsportliche Vorkenntnisse vollzogen hat, privat lediglich ein wenig mit den Schiern Berghänge heruntergleitet und im Sommer radelt, hat in seiner Rallye-Laufbahn schon Einiges erreicht, was ihn als einen der Besten seiner Sport-Zunft ausweist. Vor Allem an die Jänner-Rallye 2015 (deutlicher Klassensieg vor zahlreichem Publikum) und an die Niederbayern-Rallye 2014 (Ausfall kurz vor Schluß in sehr aussichtsreicher Position) denkt er aus guten Gründen gerne zurück. Aber die eigentlich schönste Rallye ist immer die nächste…

 

Man kann davon ausgehen, daß Manfred Hinterreiter dem Rallye-Publikum und sich selbst mit seinem Mercedes 190 noch sehr viel Freude bereiten wird. Mit dem seltenen, auf den Rallyepisten bislang eher wenig verbreiteten Wagen als bunter Farbtupfen war er immer schon für Überraschungen gut. Und was ihm noch mehr Freude als gute Platzierungen machen würde: Wenn mehr Rallyefahrer die Gruppe H für eine Teilnahme mit einem Wagen wie dem BMW M3 oder eben dem Mercedes 190 2,3 E 16V nützen würden. Konkurrenten betrachtet er als Kameraden, nicht als Gegner. Manfred eben.

Fahrer HT Racing Team

HT_Racing_Hinterreiter_01.jpg

Manfred Hinterreiter

Berufskraftfahrer

„Alles wird gut…!“

Manfred Hinterreiter im Porträt

Ein dumpfes Grollen, durchdrehende Räder und beherzte Lenk-Manöver: Wenn Manfred Hinterreiter mit seinem Mercedes 190 2,3 E 16V auf die Rallyepiste entsendet wird, ist Show-Time angesagt. Seit nunmehr über zwölf Jahren bürgt sein Name für Qualität, wenn es um geradezu unverwechselbare Auftritte im Rallye-Wettbewerb geht. Und ebenso lange ist er dem Benz als Wettbewerbswagen treu geblieben. Eine Jugendliebe, die spät, aber nachhaltig ihre volle Blüte entfaltete. Und möglicherweise den Zenith ihrer Leuchtkraft noch lange nicht erreicht hat.

Geburtsdatum:

Wohnort:

Familienstand:

Beruf:

Hobbies:

02.01.1969

4311 Schwertberg

ledig, 2 Kinder

Berufskraftfahrer

Rallye, Schrauben, Wandern, Ski, Familie

Fahrer 1

Christian Tinschert, Jahrgang 1976 und Manfred Hinterreiter von Anbeginn an freundschaftlich verbunden, übernahm schon früh Verantwortung im Rallyeteam des Schwertbergers, indem er sich der Sponsorenanfragen annahm. Zufällig auch wohnt Manfreds Bruder Karl Hinterreiter in direkter Nachbarschaft zu Christian. Auch er unternahm schon einige Rallye-Aktivitäten. Allerdings nicht genauso häufig und beständig.

 

Wie auch immer: Manfred fühlte sich Christian zum Dank verpflichtet, und weil beide die Begeisterung an der gleichen Sache teilten, war es nur mehr eine Frage der Zeit, bis sich Manfred mit den sinngemäßen Worten an Christian wendete: „Könntest Du Dir eventuell vorstellen, daß…?“ Natürlich blieb es nicht bei der Vorstellung. Und nach einem kurzen Probe-Exempel abseits des Wettbewerbes war es nur mehr Formsache, daß Manfred Hinterreiter und Christian Tinschert gemeinsam eine Rallye in Angriff nehmen würden. Als Einmal-Aktion, vorerst einmal.

 

Es stellte sich schnell heraus: Es blieb nicht bei dem einen Mal. Es war zweifellos für Christian Tinschert ein sehr spannendes Ereignis, bei der Schneerosen-Rallye 2014 erstmals die Ansage im Cockpit zu machen und den rasanten Fahrstil von „Mandi“ zu genießen. Mit einer Klassen-Top-Platzierung trotz einiger hartnäckiger technischer Schwierigkeiten wurden beide auch entsprechend belohnt, was die Qualität der Zusammenarbeit bestätigte. Zu diesem Zeitpunkt wußten Manfred Hinterreiter und Christian Tinschert wahrscheinlich noch nicht, daß dies die Geburtsstunde von „HT Racing“ in der heutigen Form sein würde. Nachdem jedoch die bis dahin als Copilotin tätige Claudia Hinterreiter ihren Dienst nicht wieder aufnehmen sollte, wurde umgehend beschlossen: Manfred und Christian machen gemeinsam weiter. Dabei blieb es bis heute.

 

Mittlerweile stellt der Rallyesport für Christian Tinschert einen willkommenen Ausgleich zu seinem Beruf dar, der auf seine Weise sehr fordernd und anspruchsvoll ist. Gleichzeitig ist Christian es gewohnt, konzentriert und präzise zu arbeiten, dabei gelegentlich auch einmal zu improvisieren, aber das große Abenteuer im eigentlichen Sinn: Das kann er sich nur bei den Rallye-Einsätzen holen. Dafür ist Manfred Hinterreiter mit seiner exzellenten Fahrzeugbeherrschung ein kongenialer Partner. Zugleich ist das Fahrzeug ein prädestinierter Publikumsmagnet, was zusätzlich den Reiz und die gute Stimmung erhöht. Alles das ist für Christian Tinschert die Motivation, sich auch mitunter sehr stressigen Situationen zu stellen.

 

Einmal aber wurde sogar ihm der Adrenalinkick zu viel: Als sein Freund und Partner Manfred unter dem Mercedes eingeklemmt war, nachdem er sich auf Defektsuche begeben hatte. Christian gelang es mit größter Anstrengung, den Mercedes so weit hochzuheben, daß Manfred einem Schicksal à la Andi Waldherr entging. Wohl mit Sicherheit sein mit großem Abstand wichtigster Erfolg.

 

Der ungetrübte Genuß ist beim Feiern sportlicher Triumphe natürlich weitaus höher. Auch ein Beinahe-Triumph wie anläßlich der Jänner-Rallye 2018 sorgt mitunter schon für willkommene Freude. Den ersten Tag beendeten die erstaunlich gut disponierten Mühlviertler als bestes Team ohne Vierradantrieb sowie an der hervorragenden 15. Position in der Gesamtwertung. Der tolle Auftritt wurde lediglich durch ein schadhaftes Impulsgeberrad vermasselt.

 

Derlei Erlebnisse mußten Christian und Manfred schon des Öfteren wegstecken, konsequentes Arbeiten und positives Denken, gepaart mit sehr viel Erfolgswillen, ermöglichten es ihnen jedoch, auch mittlere bis längere „Durststrecken“ mit ungebrochenem Elan zu durchstehen. Nunmehr ist die Tendenz deutlich steigend: Mit zwei Zielankünften ließen sie den Herbst in der Austrian Rallye Challenge 2018 stil- und glanzvoll ausklingen, die so erworbenen Trophäen machen Appetit auf mehr. Und auch wenn es zwischendurch wieder Rückschläge gibt, so wie während der Schneerosen-Rallye der Saison 2019, dann ist für Christian und Manfred die Zielsetzung klar: Wir kommen wieder, keine Frage.

 

Letztendlich ein wesentlicher Schlüsselfaktor für die große innere Harmonie, mit der Christian Tinschert seine Rallye-Einsätze begeht, ist sein ausgesprochen stabiles und loyales familiäres Umfeld, das bei Niederlagen genauso wie bei Siegen ihm und dem gesamten Team den Rücken stärkt. Das geht sogar so weit, daß Christians Lebensgefährtin Adelheid „Heidi“ Aigner mit ihrem Unternehmen „Aigner Immobilien GmbH.“ als persönlicher Sponsor des Teams mitwirkt – und selbstverständlich bei jedem Lauf, der in Angriff genommen wird, leidenschaftlich mitfiebert. Das Gleiche gilt für Christians Kinder Hanna und Simon, was den Vater mit großem Stolz erfüllt. Und wo sie kann, setzt Partnerin Heidi auch ihr Fachwissen gewinnbringend für das Team ein.

 

So bestehen denn auch gute Chancen, daß Christian Tinschert sein selbstgewähltes sportliches Ziel eines Tages erreichen wird – selbstverständlich gemeinsam mit Manfred: Einmal in der ART unter den ersten drei Teams in Wertung zu sein. Außerdem würde er gerne bei einzelnen Rallyes unter den besten Zehn der Gesamtwertung landen, was mit steigender Verbreitung der neueren Vierrad-Wettbewerbswagen (Stichwort vor Allem: „Mitsubishi“) zunehmend schwieriger wird, aber man will trotzdem dem Benz die Treue halten. Wobei der besondere Spaß, mit einem älteren, ausgefallenen Auto die Favoriten zu bedrängen, durchaus auch als Motivation anzusehen ist.

 

Eine klare Ansage. Auch hier.

CO-Pilot HT Racing Team

HT_Racing_Tinschert_02.jpg

Christian Tinschert

Geschäftsführer im Bankbereich

„Geht ned gibt’s ned!“

 

Christian Tinschert: Die richtige Ansage zum richtigen Zeitpunkt als Erfolgsrezept

 

Sie kennen sich schon seit ihren Jugendtagen, aber als gemeinsam praktizierende, aktive Rallyesportler haben sie erst relativ spät zueinander gefunden: Christian Tinschert hat im Frühjahr 2014 (Schneerosen-Rallye) erstmals im Rahmen eines Wettbewerbes neben Manfred Hinterreiter im Mercedes Platz genommen. Doch nun kann sie – nahezu – nichts mehr trennen: Christian Tinschert und Manfred Hinterreiter gewinnen und verlieren miteinander, freuen sich und leiden miteinander. Aber dank der richtigen Einstellung und dem kompromißlosen Bekenntnis zum Teamgeist überwiegt die Freude. Bei beiden.

Geburtsdatum:

Wohnort:

Familienstand:

Beruf:

Hobbies:

01.03.1976

4311 Schwertberg

verheiratet, 2 Kinder

Geschäftsführer Bankbereich

Rallye, Fischen, Ski, Fußball, Familie

Fahre 2
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